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REVIEWS



Torchwood - Staffel 2   

Torchwood - Staffel 2
    
Original: Torchwood - Season 2   (Großbritannien, 2006/2007)
Laufzeit: 650 Min. (PAL)
Studio: Polyband
Regie: Diverse
Darsteller: John Barrowman, Eve Myles, Burn Gorman, Naoko Mori, Gareth David-Lloyd, James Marsters
Format: 1.78:1 (16:9)
Ton: DD 2.0 (Deutsch), DD 5.1 (Englisch)
Untertitel: Englisch
Extras: Featurette, Outtakes, Deleted Scences
Preis: ca. 29 Euro
Wertung: 1-/ 2 / 2- (Bild/Ton/Extras)


"Der Überraschungsgast des Tages..."

Nach dem Erfolg der ersten Staffel des "Doctor Who"-Ablegers "Torchwood" ließ eine zweite Season nicht lange auf sich warten. Vor allem, da die erste Staffel mit einem Cliffhanger endete. Wer die Serie in Deutschland auf RTL 2 verfolgte, mag die Verzweiflung, die britische Fans nach dem Ende der ersten Staffel ergriff, nicht so recht nachvollziehen konnen. In Deutschland lag zwischen dem Ende der ersten Staffel und dem Beginn der zweiten gerade einmal eine Woche. Im Vereinigten Königreich mussten die Zuschauer geschlagene 381 Tage warten, bis der Cliffhanger der ersten Staffel aufgelöst wurde. 381 Tage!!!

Doch ein Sender wie die BBC weiß, wie man Fans streichelt. Und so präsentiert die erste Episode der zweiten Staffel einen Gaststar, der es in sich hat: James Marsters. Gut, der Name ist nicht jedem TV-Fan gleich ein Begriff, doch die TV-Serie "Buffy" ist sicher auch Nicht-Fans ein Begriff. James Marsters stellte in "Buffy" und auch seinem Spin-Off "Angel" den Vampir Spike dar, den widersprüchlichsten, aber vielleicht auch faszinierendsten Charakter der gesamten Serie. In Großbritannien war James Marsters der mit Abstand beliebteste Darsteller der Serie, nach der Absetzung von "Angel" verschwand Marsters in den USA in der Versenkung, in Großbritannien aber blieb ihm sein Fandom treu. Und genau dieser James Marsters ist der Gaststar der ersten Episode - und weiterer Folgen. Er ist John Hart, ein Time-Agent wie Jack Harkness (die Hauptfigur der Serie). Doch im Gegensatz zu Jack, der nach festen Regeln lebt, lässt John sich treiben. Sex, Drogen, ja sogar Verbrechen: Dieser Mann ist kein Heiliger.
Dennoch - dem Team von Torchwood bleibt keine andere Wahl als ihm zu glauben als er in Cardiff auftaucht und behauptet, Bomben aufspüren zu wollen, die eine große Gefahr für die Menschen darstellen. Jedoch: John spielt ein doppeltes Spiel. Die Frage lautet: Wann wird er seine wahren Ziele offenbaren.

Nach einem rasanten Einstieg in die zweite Staffel mit einem überraschenden Gaststar und einer zweiten Actionepisode, die zumindest in Teutonien den reißerischen Titel "Invasion" trägt, wird es ruhig: "Bis zum letzten Mann" ist dennoch ein wunderbares Rührstück: Tommy Brockless ist ein Soldat des Ersten Weltkrieges, der seit 1918 in einer Cryokammer am Leben erhalten wird. Angeblich soll er eines Tages ein schreckliches Unheil verhindern können. Als sich seine Kammer im Jahr 2007 öffnet, steht dieses Unheil an.
Die Konfrontation eines Soldaten aus der Vergangenheit mit der Gegenwart - man hätte aus dieser Episode sicher eine Actionfolge machen können. Doch genau das ist "Bis zum letzten Mann" nicht. Tatsächlich ist "Bis zum letzten Mann" eine anrührende Charakterstudie mit Tiefgang.
Wer nun glaubt, auch für Episode vier eine Packung Taschentücher bereitstellen zu müssen, irrt gewaltig, denn was folgt ist der Höhepunkt der zweiten Staffel: "Fleisch". Der Titel ist Programm, "Torchwood" trifft den Horrorfilm moderner französischer Prägung (Blut, Gekröse, Gewalt in der Nachbarschaft - aber all das bitte schön ansprechend, technisch perfekt inszeniert).

Und so geht es munter weiter. Genregrenzen werden gesprengt, Männer küssen Männer, Lügen werden offenbart und ganz nebenher geht eine der Hauptfiguren drauf. Aber - dies ist die Welt der Sciencefiction. Nur weil das Leben einer Hauptfigur endet, muss sie nicht tot sein... Was die Serienmacher hier mit einer der Hauptfiguren durchziehen, das verlangt Respekt!

"Torchwood - Staffel 2" ist englisches SciFi-Fernsehen von seiner besten Seite. Wer solche Geschichten / Serien nicht mag, braucht erst gar nicht zur DVD greifen. Allen anderen Genrefreunden sei geraten: Kaufen, Leute! Kaufen!

BILD

Torchwood - Staffel 2

Das Bild sieht nach einer typischen BBC-Serie aus: Recht knallig in der Farbdramaturgie. Vor allem die Tageslichtszenen überzeugen mit einer ungewöhnlichen Schärfe... Moment, stand dieser Text nicht bereits im Transfer-Bericht zur ersten Staffel? Stand er, aber warum sollte man etwas ändern, wenn die Bild-Qualität absolut identisch ist? Wie schon bei der Veröffentlichung der ersten Staffel kann es hier und da schon mal zu kleineren, aber zu vernachlässigenden Verrauschungen in den Nachtszenen kommen. Alles in allem bietet die Serie auf DVD ein Bild, das über dem Durchschnitt anzusiedeln ist.

TON

Torchwood - Staffel 2

Der Sound entspricht ebenfalls dem Standard, den die erste Staffel bereits gesetzt hat. Im Gegensatz zum knalligen englischen Originalton in DD 5.1. kommt der deutsche Ton im freundlichen, aber auch eher simplen DD 2.0 daher. Besitzer einfacher TV-Geräte ohne externe Soundanlagen werden diese simple, aber saubere Abmischung zu schätzen wissen, wer es jedoch eher krachend mag, muss auf die englische Tonspur umschalten. Allerdings sind die Unterschiede so groß auch nicht, da beide Abmischungen großen Wert auf die Stimmen legen, die überdurchschnittlich gut abgemischt wurden.

EXTRAS

Hah, hier kann die zweite Box mit der ersten Vierer-DVD-Kiste nicht mithalten. Das Featurette "Leben und Sterben von Captain Jack" wird Freunde der Serie dennoch hoch erfreuen, da es noch einmal etwas ausführlicher beleuchtet, warum die Hauptfigur der Serie nicht sterben kann, aber keinesfalls ein unkaputtbarer Superheld ist. Hier kommt auch David Tennant zu Wort, Hauptdarsteller der Mutterserie "Doctor Who".

Dazu kommen noch einige Szenen, die auf dem Fußboden des Schneideraumes gelandet sind sowie ein paar amüsante Outtakes.

Etwas bizarr für deutsche Verhältnisse sind die Untertitel. Die gibt es auf Englisch, nicht auf Deutsch.

FAZIT

Eine anständige DVD für Fans einer der besten Genreserien, die seit langer Zeit den Weg auf die deutschen Bildschirme gefunden hat.



Christian Lukas