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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



The Guard   (BLU-RAY)

The Guard
    
Original: The Guard   (Irland, 2011)
Laufzeit: 96 Min. (1080p)
Studio: Ascot Elite
Regie: John Michael McDonagh
Darsteller: Brendan Gleeson, Don Cheadle, Mark Strong, LIam Cunningham, Fionnula Flanagan u.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD-MA 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Kommentar, Making of, Deleted Scenes u.m.
Preis: ca. 17 €
Wertung: 2+/ 2 / 3 (Bild/Ton/Extras)


"Kein Glück für den Iren"

Als Bulle auf dem Land hat man in Irland nicht viel zu lachen. Und schon gar nicht für Gerry Boyle (Brendan Gleeson). Der stoische Prototyp des irischen Polizisten fristet ein trauriges Dasein, dass sich in einem mehr als eintönig tragischen Alltag festgefressen hat. Da nimmt man den eigenen Job auch nicht mehr so genau.
Das ändert sich jedoch als FBI-Agent Wendell Everett (Don Cheadle) und eine Leiche in seinem Nest auftauchen. Angeblich soll eing gigantischer Drogenschmuggel - immerhin ein halbe Milliarde(!) Dollar an Stoff - an der irischen Küste stattfinden. Doch noch mehr Ärger als mit den vermeintlichen Gangster hat Everett mit den irischen Kollegen und der ruralen Bevölkerung, die auf den schwarzen Gesetzeshüter einfach nicht gut zu sprechen sind.
Regisseur John Michael McDonagh scheint ein Fan der Cohen Brüder zu sein, denn mit "The Guard" liefert er ein irisches Szenario ganz im alten Stil der Regie-Brüder ab. Komplett bevölkert mit skurrilen wie schwarzhumorigen Figuren spielt "The Guard" lässig in der Liga verwandter bös-lustiger Crime-Dramen auf. Dabei wird der Film nicht müde, so ziemlich jedes Iren-Klischee ordentlich durch den fleißig mit Whiskey gepanschten Kakao zu ziehen.
Von Rassismus, korrupten Cops, Homophobie, der IRA, seltsam Gewalt verhangenen Kindern und einer Obrigkeit, die oftmals eher einer Karikatur gleicht. Dazu kommt noch ein Trio von ebenfalls gestressten Ganoven (herrlich: Mark Strong und Liam Cunningham schaukeln sich hier zu kleinen Höchstleistungen auf), die ganz klar dem Ouevre der Cohen Brüder entsprungen zu sein scheinen.
Im Gegensatz zu den Cohens lässt MCDonagh seine beiden Hauptfiguren aber nicht im Stich zwischen all den komischen Gestalten, sondern verbindet das Ermittler-Duo widerwillen durch eine seltsame Art des Verständnis und schließlich der Freundschaft. Trotz der an sich recht oberflächlichen Gangsterposse und einigen (absichtlich) losen Story-Enden kann "The Guard" dennoch deutlich überzeuegn und zaubert einem im Finale ein bittersüßes Lächeln auf die angespannten Lippen.

BILD

The Guard

Der anamorphe Widescreen-Transfer (2.35:1) basiert auf einer exzellenten Vorlage und zeigt keine analogen Rückstände oder Altersspuren. Schärfe und Kontrast sind durchgängig sehr gut und liefern ein sehr detailreiches Bild des biederen irischen Landlebens. Die Farben sind dabei sehr kräftig und neigen in einigen (absichtlich) künstlich wirkenden Aufnahmen dazu extrem in den Vordergrund zu drängen. Der Schwarzlevel ist tief, aber trotzdem sehr detailreich und nicht verrauscht. Die Kompression bleibt unsichtbar. Gut.

TON

The Guard

Aufgrund der insgesamt eher verhaltenen Soundkulissen kann der DTS-HD-MA 5.1 Track vornehmlich erst im Finale ein paar Extrapunkte einstreichen. Ansonsten versieht der Track solide und ohne Beanstandung seine Aufgabe. Die Dialoge sitzen fest im Centerkanal während sich die ambiente Kulisse gut und unaufdringlich in die Surroundkanäle verteilt. Störende Überlappungen oder Aussetzer konnten nicht festgestellt werden.

EXTRAS

Der Audiokommentar mit dem Regisseur und seinen Stars fällt eher enttäuschend aus. Hier wird viel herumgeblödelt und eigentlich nur wenig über den Film preisgegeben. Ab und an fokussiert sich das wilde Gespräch tatsächlich mal auf die Dreharbeiten und ein paar wenige Anekdoten. Ansosnsten ein eher schwacher Kommentar, den man sich auch schenken kann. Das 10-minütige "Making of" ist solide, aber auch schließlich eher eine PR-Veranstaltung. Nett, aber letztlich zu wenig informativ. Da helfen auch die separaten Interview-Schnipsel wenig. Die geschnittenen/verlängerten Szenen (immer ca. 24 Min.) bieten noch einige nette Details und verlängerte improvisierte Dialoge, die aber letztlich im Film nicht vermisst werden.
Zum Schluss gibt es noch den ersten Kurzfilm "The Second Death" von John Michael McDonagh zu sehen, in dem auch ein Polizist auftaucht, der eigentlich eine Blaupause zu Brendan Gleesons "The Guard" Gerry Boyle ist. Outtakes, ein Trailer sowie ein paar Behind the Scenes Aufnahmen sind auch noch vorhanden. Insgesamt eine solide Packung, die aber irgendwie zu wenig Inhalt vermittelt.

FAZIT

"The Guard" ist absolut schwärzester Humor aus Irland, der an die frühen (besseren) Filme der Cohen-Brüder erinnert. Skurrile lokale Figuren, die ein ziemlich dröges irisches Landleben auf's Korn nehmen. Mit einem ordentlichen Schuss knalltütiger Gangster natürlich. Die Blu-ray von "The Guard" bietet ein gutes Bild und soliden Ton sowie erstaunlich oberflächliche Extras.



Kay Pinno