Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Kiss of the Dragon (R1)   

Kiss of the Dragon (R1)
    
Original: Kiss of the Dragon   (USA / Frankreich, 2001)
Laufzeit: 98 Minuten (NTSC)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: Chris Nahon
Darsteller: Jet Li, Bridget Fonda, Tcheky Karyo, Ric Young, Burt Kwouk, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Englisch DS2.0 Englisch, Spanisch
Untertitel: Englisch
Extras: Kommentar, 3 Featurettes, Trailer
Preis: ca. 30 Dollar
Wertung: 3 / 2-/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Out of the frying pan into the fire!"

Schon der Titel dieser von Luc Besson produzierten Action Hommage weist auf das große Vorbild Bruce Lee hin. In nur knapp drei Monaten wurde “Kiss of the Dragon” in Paris von Newcomer Chris Nahon heruntergekurbelt. Da ist es wirklich schon ein Wunder, dass der Film so gut ausschaut. Das liegt nicht nur an den fabelhaften Actionsequenzen von Jet Lis Haus Choreographen Corey Yuen sondern auch an einer großartigen Latte von Bösewichtern - allen voran natürlich der mächtig fiese Tcheky Karyo. Der spielt den kriminellen französischen Kommissar Richard. Um seinen Deal mit einem fetten Mobster aus China zu vertuschen, legt er den unbequemen Gangster aus Fernost einfach um. Den Mord schiebt Richard dem assistierenden Spezialisten aus der Volksrepublik in die Schuhe. Doch der ist nunmal leider der gute Jet. Es folgt ein 80-minütiger Verfolgungsshowdown, der seinesgleichen sucht. Die Schwerkraft wird hier allerdings intakt gelassen. Alle Fights sind bodenständig, ultraschnell und vor allem bitterböse. Es splittern Knochen und Jets Gegner haben echt gelitten. “Kiss of the Dragon” macht keine Gefangenen und zeigt den Wu-Shu Meister in Höchstform. Bruce Lee Fans werden zahlreiche Momente aus Filmen wie “Fist of Fury” oder “Game of Death” nochmal erleben dürfen. Für Hardcore-Action-Fans ist “Kiss of the Dragon” ein Fest der (schmerzvollen) Sinne. Zartbesaitete Gemüter sollten sich vielleicht lieber für ein Alternativ-Programm entscheiden.

BILD

Kiss of the Dragon (R1)

Columbia-Tristar präsentiert “Kiss of the Dragon” im korrekten anamorphen Bildformat von 2.35:1 . Das ist leider aber auch schon das einzig wirklich Gute, was man über den Filmtransfer sagen kann. Das Bild ist im Verlauf des Films unausgewogen. Trotz des gewollt desaturiert und blass wirkenden Looks des Films ist vor allem der Schwarzlevel mangelhaft. Im Gegensatz zu den knalldunklen Widescreen-Balken wirkt das Schwarz im Film, wie durch eine Milchflasche abgetastet. Hier variiert die Qualität auch stark. Während Innenszenen ganz in Ordnung wirken, sind besonders die Außenaufnahmen von diesem unschönen Phänomen betroffen. Details, Schärfe und Kontrast wirken auch in Close-Ups oft nicht richtig überzeugend. Einzig die (gewollt) blassen Farben werden ordentlich wiedergeben. “Kiss of the Dragon” ist bildtechnisch eine Enttäuschung, da aus dem Hause Columbia-Tristar eigentlich eine wesentlich bessere Qualität bei einem aktuellen Film erwartet werden durfte.

TON

Kiss of the Dragon (R1)

Was der Bildtransfer nicht leisten wollte, haben die Tontechniker versucht ein wenig wett zu machen. Leider auch hier etwas zu viel. Das Manko des englischen 5.1 Dolby Digital Tons liegt hauptsächlich an der etwas ungeschickten Abmischung des Films. Oft werden Szenen mit derart lauter Musik zugedröhnt, das Dialoge und Effekte öfter mal verschluckt werden. Wenn Pistolen-Feuer allein im Film zu hören ist, klingt dies allerdings gewaltig. Mit reichlich Bassunterstützung fliegen dem Zuhörer tatsächlich die Ohren weg. Zudem gibt es einige nette Abpralleffekte in dem Mix zu finden. Die Dialoge sind besonders im Vergleich zur Musiklautstärke etwas zu leise abgemischt worden. Wer also zum Dialog den Ton leicht aufdreht, kann im nächsten Actionmoment schon mit einer bösen Überraschung rechnen. Also Audiomixer, zuviel des Guten ist eben nicht immer gut.

EXTRAS

Ein Audiokommentar mit Regisseur Chris Nahon, Jet Li und Bridget Fonda bildet das Herzstück der Extras bei “Kiss of the Dragon”. Leider (oder zum Glück?) hat man die Teilnehmer separat aufgenommen und nachträglich die Beiträge zusammengeschnitten. Bridget Fonda erzählt dabei am ausführlichsten von ihrer Arbeit und ihrer Rolle, während Nahon und Li in Anekdoten und technischen Details schwelgen. Über die Story gibt es ja auch ziemlich wenig zu erzählen. Ein solider Kommentar, der aber für Kenner nicht wirklich interessant ist. Weiterhin gibt es zwei Videointerview-Segmente, die sich intensiv um das Leben und die Karriere von Jet Li und Hongkong-Martial-Arts-Choreograph Corey Yuen drehen. Eine Martial Arts Demo zeigt die Vorbereitungen zu der atemberaubenden Dojo-Stockkampf im Vergleich zum Film. Zum Abschluss gibt es noch Storyboard-zum-Film-Vergleiche und den Trailer zu bestaunen.

FAZIT

Auch wenn der Bildtransfer ein wenig daneben gegangen ist, bleibt “Kiss of the Dragon” eine sehenswerte Actionperle, die allerdings ob ihrer knallharten Darstellung von seichteren Gemütern gemieden werden sollte. Für Actionfans ist der Streifen allerdings ein Volltreffer, der ohne viel Belastung durch Inhalt direkt ins Schwarze trifft. Die netten Extras gleichen die Patzer bei der Qualität von Bild und Ton ein wenig aus.



Kay Pinno