Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Teufel führt Regie, Der   

Teufel führt Regie, Der
    
Original: Il Boss   (Italien, 1972)
Laufzeit: 105 Minuten (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Fernando di Leo
Darsteller: Henry Silva, Richrd Conte, Gianni Garko, Antonia Santilli u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2 / 3-/ 5+ (Bild/Ton/Extras)


"Das Mafia-Prinzip!"

Wenn Galgengesicht Henry Silva auf der Bildfläche erscheint, glaubt man als Zuschauer ohnehin nicht mehr, dass hier eine ehrenwerte Gesellschaft portraitiert wird, und so präsentiert Fernando di Leo ein Panoptikum menschlicher Niedertracht. Eine Gesellschaft schmieriger Mafia-Bonzen sieht sich in einem Kino die neuste Porno-Produktion direkt aus Kopenhagen an. Im Blaumann erscheint Henry Silva auf der Bildfläche und befördert die Kriminellen mit Hilfe eines Granatwerfers ins Jenseits. Sein Auftraggeber ist einer der konkurrierenden Mafia-Bosse. Die brutale Tat passt einem anderen Mafiosi wiederum nicht ins Konzept. Er entführt die Tochter des Auftraggebers. Diese hat als nymphomanische Person nichts anderes zu tun, als sich die Wartezeit mit ihren Entführern zu versüßen. Der Krieg der Mafiosi hat begonnen und er wird nicht unbedingt sauber geführt. Auch wenn der deutsche Titel in seiner reißerischen Art nichts mit dem italienischen Original-Titel zu tun hat, ist er gar nicht einmal schlecht gewählt. Denn tatsächlich vermittelt di Leo, dass sie beteiligten Personen nur Marionetten in einer dynamischen Spirale der Gewalt sind, aus der sie nicht entkommen können. In kleinen Nebenszenen führt er subtil die Verstrickung der katholischen Kirche und er Polizei in das Geschehen ein, ohne diese näher zu beleuchten. Stattdessen zeigt er die Mafiosi bei ihrem ebenso niederträchtigen wie verzweifelten Streben, die Macht an sich zu reißen. Gefangene werden dabei nicht gemacht. Auch wenn “Der Teufel führt Regie” nicht mit dem brillant geschriebenen Drehbuch zu “Milano Kaliber 9” mithalten kann, nimmt di Leo die Mechanismen und Gruppendynamiken der Mafia auseinander und stellt sie als das dar, was sie ist, eine Bande von erbärmlichen Verbrechern.

BILD

Teufel führt Regie, Der

Auch hier überzeugt die DVD wie schon bei “Milano Kaliber 9” in Sachen Bildqualität. Die kräftigen Farben gehen eine fruchtbare Allianz mit der Schärfe ein. Nur selten huschen Verschmutzungen oder Bildpunkte über das Material. Auch Rauschmuster wurden gering gehalten, nur die Konturen waschen etwas aus. Viel besser kann der Film aus dem Jahr 1972 nicht aussehen.






TON

Teufel führt Regie, Der

Der Ton weist demgegenüber die üblichen Schwächen einer Mono-Spur auf. Der italienische Ton ist dumpf, dennoch lassen sich die Dialoge verstehen. Der deutsche Ton ist viel heller und deswegen in den Höhen verzerrt, auch das Rauschen ist viel besser hörbar. Die Musikwiedergabe ist bei beiden Spuren ordentlich. Da der Film in Deutschland erstmalig ungekürzt zu sehen ist, gibt es Szenen, die nur auf Italienisch mit deutschen Untertiteln enthalten sind.

EXTRAS

Extras: Bildergalerie und Trailer.

FAZIT

Fernando di Leo beweist mit “Der Teufel führt Regie” einmal mehr sein Gespür für den italienischen Mafia-Thriller. Henry Silva als Profikiller ist einfach ein Genuss. Der Film demontiert effektiv das innere Geflecht der Mafia, deren Mitglieder wie Marionetten erscheinen. In Punkto Bildqualität überzeugt die DVD auf der ganzen Linie. Ton Und Extras halten da nicht ganz mit.



Stefan Dabrock