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REVIEWS



Space Battleship Yamato   (BLU-RAY)

Space Battleship Yamato
    
Original: Space Battleship Yamato   (Japan, 2010)
Laufzeit: 134 Min. (1080p)
Studio: Splendid
Regie: Takashi Yamazaki
Darsteller: Takuya Kimura, Meisa Kuroki, Naoto Ogata u.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD-MA 5.1 Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch, NL
Extras: Effekte-Vergleich, Pre-Viz Aufnahmen, Testaufnahmen, Trailer
Preis: ca. 16 €
Wertung: 2 / 2 / 4+ (Bild/Ton/Extras)


"Krawall im All"

Auch als Freund japanischer Mythen und Filmen hat man irgendwann einmal den Kanal voll von der dort propagierten roboterhaften Gesellschaftsauffassung einer Ameisenkolonie, die die fatale Selbstaufgabe für den Staat/das Militär/die Firma etc. als höchstes Gut ansieht. In "Space Battleship Yamato" wird diese Art von Kadavergehorsam bis zum Erbrechen zelebriert und mit einer hölzern unreflektierten Hurra-Patriotismus-Mentalität in bezug auf das Militär verschmolzen, dass man sich am liebsten selbst das Hirn mit dem gigantischen Strahlengeschütz der "Yamato" herausschmelzen möchte!
Basierend auf einer populären Anime-Serie gleichen Namens aus den späten 70-er Jahren kämpft die Erdenbevölkerung (die anscheinend nur noch aus Japanern besteht) im 22. Jahrhundert gegen eine außerirdische Übermacht. Die feindlichen Gamilon-Aliens haben die Erdoberfläche bereits mit radioaktiven Meteoriten verwüstet, so dass die restliche Menschheit nur noch unter Tage vor sich hinvegetiert. Mit gigantischen Raumschiffen, die seetauglichen Zerstörern der Marine nachempfunden wurden, setzen sich die Menschen im All vergeblich gegen den Feind zur Wehr.
Erst eine außerirdische Nachricht von einem anderen Planeten bringt Hoffnung: das Volk der Iscandar scheint ein Mittel gegen die Strahlenverseuchung gefunden zu haben. Mit den letzten verfügbaren Kräften der Erde soll das Kampfraumschiff Yamato nach Iscandar aufbrechen, um die rettende Technologie für die Menscheit zu sichern.
Wer sich hier schon fragt, warum die Aliens ihre Heilungsrezeptur nicht gleich mitgeschickt haben, der liegt bei "Space Battleship Yamato" ziemlich falls (Tatsächlich gibt es einen Grund!). Die teilweise recht verworrene Hintergrundgeschichte um die außerirdischen Verwicklungen bleiben sowieso nur Staffage für die exorbitante Weltraumballerei, die die Besatzung der Yamato bis zu ihrem Ziel hinnehmen muss. Selten kommt es aber dabei zu den klassischen Dog-Fight Situationen, die Science Fiction Fans wirklich aus dem Häuschen bringen würden. Angeführt von einem japanischen Käpt'n Iglo (Tsutomo Yamazaki) leidet der Film sehr stark unter einer größtenteils recht hölzernen Darstellung, die heftig zwischen Apathie und Overacting schwankt. Dies darf natürlich auch als Hommage an die Anime-Serie verstanden werden. Angefüllt mit Ideen und Motiven die von "Star Wars", "Star Trek" und "Kampfstern Galactica" reichen, wird dem Zuschauer auch sonst wenig Neues geboten. Wer über die steifen Propaganda-Elemente des Films und ein deutlich überzogenes, meldodramtisches Finale hinwegschauen kann, bekommt immerhin noch das, was die Verpackung verspricht: Krawall im All!

BILD

Space Battleship Yamato

Der anamorphe Widescreen-Transfer (2.35:1) basiert natürlich auf einer sehr guten Vorlage, die keinerlei analoge Verunreihnigungen aufweist. Schärfe und Kontrast sind durchgängig sehr gut, aber entlarven dadurch auch den starken CGI-Einsatz des öfteren. Wenngleich statische Plates dabei sehr gut aussehen (die düstere Unterstadt vermittelt in Sekunden ein erstaunliches Unbehagen), können die digitalen Außerirdischen größtenteils nicht überzeugen. Die Farben sind absolut stabil und kräftig. Sie geben die unterschiedlichen Stimmungen der Szenerien an Bord und im All sehr gut wieder, ohne dabei zu künstlich zu wirken. Der Schwarzlevel ist sehr tief und hochdetailliert, was den zahlreichen Weltall-Aufnahmen sehr zu Gute kommt. Die Kompression bleibt unauffällig und hält das Bild absolut stabil. Gut.

TON

Space Battleship Yamato

Wie bei einer solchen Space-Oper zu erwarten, kann der DTS-HD-MA 5.1 Track voll auftrumpfen. Wenn das Kampfschiff Yamato seine Hauptwaffen abfeuert, dann donnert und rumpelt die gesamte Soundstage mit ordentlicher Bass-Zulage. Raumschiffe zischen mit gut positionierter Direktionalität in einem 360-Grad Radius durch Front- und Backstage Surroundbereiche. Die pompösew Musik mischt sich dabei sehr gut zwischen die Geräuschkulisse und übernimmt in den passenden Passagen die Führung. Die Dialoge sitzen gut verständlich im Centerkanal. Die deutsche Synchronisation ist zudem recht solide geraten, aber kann das sehr dick aufgetragene Schauspiel auch nicht abfedern. Gut.

EXTRAS

Als Extras hat die Scheibe leider nur Matrial anzubieten, dass sich einzig auf die digitalen Effekte des Films beschränkt: das "VFX Making of" zeigt eine Montage von verschiedenen Stadien einzelner Filmszenen mit und ohne Effekte. Auch das grob-gerenderte "Pre-Visualisation Material" sowie kurze Testclips, in denen das Raumschiff Yamato über verschiedenen Städte Japans fliegt, kann seperat betrachtet werden. Außerdem sind noch eine Bildergalerie und verschiedene Trailer zum Film zu sehen.

FAZIT

"Space Battleship Yamato" lässt es ordentlich krachen und liefert für Science Fiction Fans wahrlich ein paar schöne CGI-Impressionen. Leider verspielt sich die apokalyptische Raumschlacht die guten Karten mit einer besonders hölzernen Gesamtdarstellung der Figuren, die Kadavergehorsam und Kamikaze-Mentalität als höchstes Gut propagieren. Technisch schöpft die Scheibe von Splendid aus den Vollen und liefert beste Bild und Tonqualität, aber wenige Extras.



Kay Pinno