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REVIEWS



Ein Fisch names Wanda   

Ein Fisch names Wanda
    
Original: A Fish called Wanda   (GB / USA, 1988)
Laufzeit: 104 Minuten (PAL)
Studio: MGM
Regie: Charles Crichton & John Cleese
Darsteller: John Cleese, Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Kommentar, Making of, Deleted Scenes u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2 / 2 / 1 (Bild/Ton/Extras)


"Rache für Wanda!"

Ken (Monty Pythons Michael Palin) ist echt sauer. Nicht etwa nur weil Wanda (Jamie Lee Curtis) und ihr soziopathenhafter Lover Otto (ein Oscar für Kevin Kline) seinen Boss George nach einem Diamantenraub übers Ohr gehauen haben. Auch nicht etwa weil der leicht kranke Otto ihn mittels zweier Pommes und einer Birne gefoltert hat. Nein!!! Otto hatte seinen Lieblingsfisch namens Wanda aufgegessen. In Sachen Schoßtiere sind die Briten eben unnachgiebig. Fast genauso wie der steife Anwalt Archie Leach (Monty Pythons John Cleese), der sich spontan in die ihn umgarnende Wanda verguckt. Die will aber eigentlich nur von ihm wissen, wo sein Mandant George die geraubte Beute versteckt hält. Das interessiert auch den gewaltätig veranlagten Otto, der bald schon recht eifersüchtig auf den Anwalt wird. Dazwischen randaliert auch noch eine Oma mit drei winzigen Hunden, die irgendwie alles gesehen hat und von den Dieben aus dem Weg geschafft werden muss. Damit ein solches Durcheinander tatsächlich zu einem millionenschweren Kassenschlager im Kino wird, bedarf es schon des Genies eines John Cleese, der sich nämlich für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Obwohl sicherlich über die Hälfte der Dialoge, Gesten und Spielereien auf dem Set entstanden sind, wirkt alles originell und abgefahren echt. Solche verrückten Typen kann es eben nur im wirklichen Leben geben. Zwischen Slapstick, Verwechslungskomödie und spannenden Krimi mit einem saftigen Schuss schwarzem Humor bleibt “Ein Fisch namens Wanda” auch heute noch eine Klasse für sich.

BILD

Ein Fisch names Wanda

Mit einem mäßigen Budget in London gedreht macht “Ein Fisch namens Wanda” nicht den Eindruck eines brandneuen Films. Trotzdem wurde für den neuen anamorphen Transfer (1.85:1) das Bild fleißig aufgeräumt. Die Vorlage enthüllt nur noch ganz wenige Schmutzpunkte und der Einsatz von Filtern hat sich ein wenig auf die Schärfe ausgewirkt. Trotzdem bleibt der Detaillevel gut, aber ein weicher Gesamteindruck lässt sich nicht bestreiten. Der Schwarzlevel ist tief aber kommt bei wenigen Indoor- und Abendszenen ein wenig dünner daher. Die Farben sind zurückgenommen frisch und unterstreichen den realistischen Look des Films. Die gute Kompression verhindert Artefaktbildung und sorgt für Ruhe im Bild.

TON

Ein Fisch names Wanda

Der Ton liegt nur in einem neuen Dolby Digital 5.1 Upmix in Deutsch und Englisch vor. Der originale Monomix ist nicht auf der DVD enthalten. Ein Verlust ist das nicht, denn der Upmix hält sich allein schon aufgrund des Komödiencharkters zurück. Der Hauptteil des Tons kommt von der Frontstage, während die Surrounds am ehesten von der passenden Musik eingenommen werden. In wenigen Momenten schleichen sich atmosphärische Geräusche ins hintere Soundfeld, die aber nur wenig ausmachen. Die Abmischung zwischen den Elementen ist ausgeglichen und wandert sehr geschickt zwischen voller Musikeinlage und Dialogen hin und her. Mehr kann man hier wirklich nicht erwarten.

EXTRAS

Als vollausgestattetes 2-er Disc Set hat MGM wieder alle Extra-Register gezogen. Auf der ersten Filmscheibe befindet sich ein laufender Audiokommentar mit Co-Regisseur, Hauptdarsteller und Drehbuchautor John Cleese. Weitaus zurückhaltener als viele Cleese-Fans vielleicht erwarten würden, öffnet das alte Pythonmitglied das Schatzkästchen seines Komödienwissens. Von den ursprünglichen Ideen zum Drehbuch über die Arbeit mit den Schauspielern bis zu persönlichen Erinnerungen schwelgt Cleese ohne große Pausen in interessanten Informationen um die Entstehung und den Erfolg von “Wanda”. Pflichtprogramm. Auf der zweiten Disc strahlt einem ein 48-minutiges “Making of” und die 30-minütige Interview-Sammlung “Schlüpfrigkeiten” entgegen. Während die letztere Doku neue Interviews mit den beteiligten Personen enthält ist das “Making Of” ein Zusammenschnitt von vielen erstaunlichen Behind-the-Scenes-Aufnahmen plus Interviews aus der Zeit um den Filmstart und während der Produktion. Ausführlich und ohne falsche Zurückhaltung werden hier viele Geheimnisse hinter der Produktion von “Wanda” enthüllt. Irgendwelche PR-Statements sind hier absolut nicht vorhanden. Zwei sehr gute Dokumentationen. Das 15-minütige TV-Special “Fish you were here: On Location” beschäftigt sich mit den Drehorten in London und ist mit sehr vielen und langen Filmausschnitten gespickt. Für London-Besucher ist das sicherlich mal ein nützlicher Tour-Guide aber ansonsten langweilig. Insgesamt 26 geschnitte/veränderte Szenen mit Einführung von John Cleese sind ebenfalls vorhanden. Insgesamt handelt es sich um viele Kleinigkeiten, die aber einige recht gute schauspielerische Momente enthalten. Leider stammen die Aufnahmen anscheinend alle aus einem Videoschnittgerät und sind dürftiger Qualität mit einem Timecode versehen. Mit “Eine Nachricht von John Cleese” gibt es einen raren Promotion-Trailer für “Wanda” zu sehen, in dem sich John Cleese selbst und Meryl Streep besonders aufs Korn nimmt. Zusätzlich gibt es noch den offiziellen Kinotrailer und eine Bildergallerie zu bewundern.

FAZIT

MGM macht sich weiterhin einen Namen mit guten DVD-Special Editions. “Wanda” erfüllt mit seinen ausführlichen Extras wirklich alle Wünsche eines DVD-Fans. Absoluter Pflichtkauf!!!!!!!



Kay Pinno