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REVIEWS



Transformers 4 - Ära des Untergangs   (BLU-RAY)

Transformers 4 - Ära des Untergangs
    
Original: Transformers 4 - Age of Extinction   (USA, 2014)
Laufzeit: 165 Min. (1080p)
Studio: Paramount
Regie: Michael Bay
Darsteller: Mark Wahlberg, Stanley Tucci, Kelsey Grammar, Nicola Peltz, Bing Bing Li, Jack Reynor u.a.
Format: 2:40:1 Widescreen (16:9)
Ton: Dolby-Atmos Englisch DD5.1 Deutsch, Spa, Fr, It
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Holländisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Spanisch, S
Extras: Making of, 4 Featurettes, Trailer
Preis: ca. 17 €
Wertung: 2-/ 1 / 2 (Bild/Ton/Extras)


"Crash, Boom, Bang Reloaded"

"Nie wieder Transformers!", klingt einem noch Michael Bay nach dem dritten Teil seiner groß angelegten Roboterschlacht in den Ohren. Zu viel Stress, zickige Stars und vor allem die Nase voll von dem ganzen Kinderkram. Mit seiner erfolgreichen Action-Auszeit in "Pain & Gain" hatte Bay wohl aber genug Zeit, um sich zu überlegen, wie viel Geld im Wohl mit "Transformers 4" wohl durch die Lappen geht.
Also doch lieber wieder volle Pulle auf die Metallkacke hauen - und zwar mit maximaler Schleichwerbung und einer gehörigen Portion chinesischem Einfluss, damit der asiatische Markt auch anständig bedient wird.
Mit einer komplett runderneuerten Besetzung startet "Transformers 4 - Ära des Untergangs" kurze Zeit nach den Ereignissen von "Transformers 3": Nachdem Autobots und Decepticons Chicago in Schutt und Asche gelegt haben, macht die Menschehit Jagd auf Alles was sich transformieren kann. Besonders fieberhaft wird natürlich nach Optimus Prime gefahndet, der seit der letzten Schlacht gegen Megatron verschwunden ist.
Gefunden wird er von dem texanischen Mechaniker und Hobby-Erfinder Cade Yeager (Mark Wahlberg), der mit seiner nur fast volljährigen Tochter Tessa (Milliardärstochter Nicola Peltz, nuff said) alle Hände voll zu tun hat. Doch die Wiedersehensfreude dauert nicht lange: eine Elitetruppe der Regierung zerbröselt in Sekunden das traute Heim und Yeager samt Familie und Optimus Prime sind auf der Flucht. An ihren Fersen und Rädern hängt jedoch eine weitere Gefahr: Lockdown (gesprochen von Mark "Nasir" Ryan) gehört zu einer neuen Gruppe von Transformern, die den Schöpfern aller Autobots unterstehen. Um diesen Feind aufzuhalten müssen Optimus Prime und seine verbliebenen menschlichen wie mechanischen Gefährten eine alte Autobot-Gattung wieder zum Leben erwecken: die Dinobots.
Gleichzeitig versucht auch noch der gierige Industriemaganat Joshua Joyce (wie immer ganz groß Stanley Tucci), die Autobot-Technik für die menschliche (Waffen-)Technik nutzbar zu machen - ein Vorhaben, das natürlich grandios zum Scheitern verurteilt ist. Aus Marketing-Gründen findet der gigantische Showdown - ähnlich wie in Guillermo del Toros großartig unterhaltsamen "Pacific Rim" - in Hongkong statt, wo alle Parteien mit maximaler Zerstörungskraft aufeinandertreffen.
Irgendwie merkt man "Transformers 4" an, dass Michael Bay nach seinem kleinen Hiatus ordentlich Explosionsdruck aufgebaut hat. In Sachen Action und Explosionen legt Bay seine Zerstörungslatte unfassbarerweise nochmals höher und lässt keine Möglichkeit aus, mit ganzer Feuerkraft alles zu zerschroten, was nicht bei "Eins!" aus seiner Sichweite verschwunden ist. Erneut spielt der vordergründige "Familien-Plot" nochmals viel weniger eine Rolle und ist bloß ein recyceltes Alibi aus "Armageddon", in dem wieder mal das alte Vater-Tochter Verhältnis aufgekocht wird. Allerdings mit einem neuerlich peinlichen Tiefpunkt - eine Vater-Tochter-Freund-Konversation über "Minderjährigen-Sex". Go, go, go Moral America! Zusätzlich sammelt "Transformers 4" an anderer Stelle Pluspunkte, weil Bay einen Kardinalsfehler des Vorgängerfilms hier wenigstens etwas zurechtrückt: die Autobots bekommen deutlich mehr Raum bei ihren Einsätzen und übernehmen im Finale (leider nur) fast die Hauptrollen. Ansonsten dürfte die Robotaction, die zum Ende hin in ihrer Massivität und Ausdauer schon ermüdend wirkt, jedem 10-Jährigen vor Freude glasig hypnotisierte Augen und Sabberflecken bescheren. Da macht es dann auch fast nichts, wenn der Zuschauer im Getümmel den Überblick verliert, wer jetzt genau warum mit wem kämpft.

BILD

Transformers 4 - Ära des Untergangs

Der anamorphe Widescreentransfer (2.40:1) basiert auf einer guten Vorlage, die aber eine gewisse Körnung im Material enthält. So werden einige Szenen deutlich körniger und seicht rauschig, was bei dem insgesamt sehr glatten Look des Films doch deutlich auffällt. Schärfe und Kontrast sind ansonsten durchgängig gut. Die Farben sind sehr kräftig und liefern einen typisch gestylten Michael Bay Look. Der Schwarzlevel ist sehr tief aber trotzdem detailreich. Die Kompression hat an ein paar Stellen leicht zu kämpfen, was aber ebenfalls mit der unterschiedlichen Körnung des Materials zu tun hat. Noch gut.

TON

Transformers 4 - Ära des Untergangs

Erstmals ist ein Dolby-Atmos Track auf einer Blu-ray zu finden, aber leider nur auf Englisch. Der deutsche Track ist in Standard DD5.1 auf der Scheibe (nicht einmal True-HD), was schon enttäuschend ist, denn im Verghleich zum Atmos Track ist das schon ein größerer Unterschied. Viel aktiver, lebendiger und auch besser aufgefächert bereitet der englische Atmos-Track eine wahre Ohrenfreude - ein echter Referenztrack, der jedes Wohnzimmer erbeben lässt. Hier kracht und bröckelt alles, während der deutsche DD-Track dahinter ein wenig schwächelt. Dennoch bleibt auch dieser sehr aktiv, nur eben nicht mit so viel Energie und Klarheit im Surroundmodus wie der große Konkurrent.

EXTRAS

Sämtlich Extras befinden sich auf der zweiten Scheibe von "Transformers 4": das "Making of" läuft über zwei Stunden (unterteilt in mehrere Kapitel) und zerpflückt die Großproduktion ganz hervorragend. Noch besser sind allerdings zwei kürzere Featurettes: "Bay und Action" (ca. 11 Min.) ist ein Solo-Bay-Interview, in dem er sein Verhältnis zum Actionkino und insbesondere zur Action in "Transformers 4" schildert. Hier zieht Bay ganz groß vom Leisten - wahrlich ein Spaß.
In "Wieder ein gigantischer Film" erzählt Michael Bays Mutter (kein Witz!) was sie so von den Filmen und der Arbeit ihres Sohnes hält - einschließlich ein paar herrlicher Kommentare von Cast Crew. Ein echter Kracher!
"Ein Funke Design" erzählt schließlich von den kreativen Köpfen bei Hasbro und wie sich die Transformers in die nächste Generation Spielzeuge verwandeln - interessant und nicht nur etwas für Fans.
"T.J. Miller: Farm Hippie" ist schließlich ein Videotagebuch von eben Schauspieler T.J. Miller, der quasi Stunt-mäßig versucht, Mark Wahlberg, Michael Bay, Kelsey Grammar zu interviewen. Kalkuliertes Fremdschämen trifft auf unlustig - braucht niemand.

Abschließend gibt es noch den Kinotrailer zum Film zu sehen.

FAZIT

"Transformers 4 - Ära des Untergangs" ist eine ohrenbetäubende Zerstörungsorgie, die satt alles plattwalzt, was sich ihr entgegenstellt. Michael Bay legt in Sachen Krawall noch einmal 7 Schippen drauf - alles andere ist fadenscheiniger Murks und Productplacement. Ihr wollt gigantische Roboter, die fachgerecht erneut Hongkong kurz und klein kloppen? Bitte sehr: "Transformers 4" zeigt was da heute technisch geht.
Die Blu-ray von Paramount liefert dazu allerdings einen eher mittelmäßigen Transfer. Dafür können Sound in Dolby Atmos (leider nur für die englische Tonspur) und über zweieinhalb Stunden gute Extras begeistern. Empfohlen für kleine und große Kinder mit viurtuellen Zerstörungsdefiziten.



Kay Pinno